Das Kombi-Bad, welches sich bereits vor einigen Jahren nicht durchsetzen ließ, wird jetzt erneut von der CDU auf die Bühne des politischen Populismus zurückgeholt. In abgespeckter Version. Zumindest schreibt die CDU aber jetzt schon in Teilen beim Bäderkonzept der Bürgergemeinschaft für Solingen ab und fordert ein Familienbad – allerdings am falschen Standort.

Das Birker Bad, welches jetzt doch nicht durch die Lebenshilfe übernommen wird, soll nun angeblich als Familienbad erhalten bleiben. Das Schwimmbad Vogelsang, das die BfS seit Jahren als Familienbad und  unter Umständen auch für das Schulschwimmen erhalten möchte, soll auch wegen des vermeintlich „enormen Reparaturrückstaus“ geopfert werden.
Doch wie kommt dieser angebliche Reparaturrückstau zustande? Was in zehn Jahren CDU-Mehrheit zu reparieren versäumt wurde, wird jetzt als Argument ausgepackt.

Wellness, Außenbecken, Sauna- und Reha-Angebote – all das soll das Birker Bad zum Schmuckstück machen. Doch klingt dies alles sehr nach einer „abgespeckten“ Version des Kombi-Bades. Und dem nun vorgelegten Gedanken der CDU fehlt noch einiges zum tragfähigen Konzept. Anstatt sich auf verlässliches Zahlenmaterial (der Schulentwicklungsplan wird in Teilbereichen frühestens in der 27. KW vorliegen) zu beziehen, wird in diesem Punkt wieder einmal schön-gerechnet. Zu einem ganzheitlichen Bäderkonzept gehört außerdem die Berücksichtigung der Situation der Freibäder. Ein Punkt, den die CDU in keinster Weise berücksichtigt.
Auch für das Schulschwimmen ist kein verlässlicher Vorschlag gemacht worden. Nach Meinung der CDU kann das Schulschwimmen bei zusätzlichem Bedarf auf das Bad Halfeshof umgelenkt werden. Ein Bad, dessen Existenz nicht dauerhaft gesichert ist.

Das Hallenbad Vogelsang muss, wie wir es jeher in unserem BfS-Bäderkonzept gefordert haben, erhalten werden – als bezahlbare Alternative für Familien und gegebenenfalls für das Schulschwimmen. Für den Ausbau des Klingenbades wurde bereits das Hallenbad Ohligs aufgegeben.
Den Standort Birker Bad möchten auch wir – wenn irgendwie möglich – erhalten, da die Fördermittel bis mindestens zum Jahr 2014 durch das Land zugesichert sind. Doch darf dies nicht für die elitäre Idee eines Bades für Besserverdienende um jeden Preis geschehen. Solingen braucht ein bezahlbares Familienbad, keine attraktive Wellness-Oase, die sich hinterher nur wenige leisten können.

Martin Bender, Vereinsvorsitzender der BfS