Überwiegen die Kosten der „Expo Real“ tatsächlich den Nutzen?

Die „Expo Real“ ist die größte deutsche Gewerbe-Immobilienmesse und findet seit 1998 jährlich Anfang Oktober in München statt. Die Messe bietet für drei Tage eine geeignete Plattform und viele Möglichkeiten für Städte und Regionen, die Vorzüge ihres Standortes einer Vielzahl von Investoren zu präsentieren.
Die Präsenz des Wirtschaftsstandortes Solingen ist auf einer solchen Messe unverzichtbar; die „Expo Real“ genießt nicht nur einen ausgezeichneten Ruf, sondern lockt viele Interessenten (auch aus dem Ausland) an. Auf einer solchen Bühne nicht präsent zu sein, kann fatale Auswirkungen für einen Wirtschaftsstandort bzw. seine Außenwirkung bedeuten.

„Wären da nicht die hohen Standkosten….“ wird allerdings immer wieder von Kritikern bemängelt, dieser Tage noch durch den Fraktionsvorsitzenden der „Freie Bürger Union“ (FBU) Ulrich Hohn. Hohn bezweifelt den Nutzen eines Standes auf der „Expo Real“ und sieht darin kaum Vorteile für den angeschlagenen Wirtschaftsstandort Solingen.

Die Kosten sind durchaus nicht unerheblich und der Nutzen einer solchen Veranstaltung ist erst einmal nicht in konkreten Zahlen messbar – eine glasklare Gegenüberstellung von Ausgaben und Einnahmen, die dem Einzelnen die Vorteile greifbar vor Augen führen würde, ist somit nicht machbar.

Hinsichtlich der „Ausgaben“ gibt es jedoch einige Optionen, diese auf ein geringeres Maß herunterzuschrauben. Eine gelungene Kooperation mit den Städten Remscheid und Wuppertal hat in den letzten Jahren die Kosten geteilt ohne den Nutzen für alle drei Städte zu mindern. Hinzu kommt die Möglichkeit, Sponsoren an der Finanzierung zu beteiligen.

Die Bilanz, die im vergangenen Jahr nach der Messe gezogen werden konnte, war überaus positiv. Die Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung zeigten sich begeistert von der Besucherfrequenz und der hohen Anzahl wichtiger Einzelgespräche.

„Um Firmen und Geldgeber anzulocken, muss Solingen Präsenz zeigen, sich dem Wettbewerb stellen, seine Vorzüge herausstellen, das Interesse der Investoren wecken – die „Expo Real“ bietet dafür eine tolle Plattform, deren Potential weder unterschätzt werden noch ungenutzt bleiben sollte“, so Reinhard Burski von der BfS.

Die Bürgergemeinschaft für Solingen unterstützt ausdrücklich das Vorhaben der städtischen Wirtschaftsförderung. „Die „Einnahmen“ der „Expo Real“ und ihre Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Solingen sind zwar erst einmal nicht in Euro messbar – aber die Investition zahlt sich langfristig gesehen aus“ ist sich Burski sicher.

PM vom 08. Oktober 2008
Reinhard Burski, BfS- Bezirksvertreter Gräfrath